Meine Windhunde ... und ich

So kam ich zu einem al-safi Saluki

Nun stand fest, unser nächster Hund sollte ein Saluki sein. Daraufhin studierte ich im UW die Deckmeldungen unter der Rubrik "Saluki" und stellte anhand einer Annonce fest, dass im al-safi- Zwinger gerade geplant war, einen sehr schönen Deckrüden, nämlich einen Import aus dem Iran, für den nächsten Wurf einzusetzen. Diesen Saluki lernten wir bei dem Züchter Herrn Walter Brandt in Hamburg kennen. Ich verliebte mich sofort in diesen Hund, der den persischen Namen "Shabgard" besaß. Shab-gard ist Persisch und bedeutet der Wächter der Nacht. Shabgard az Piran war deutscher Champion und ein herrlicher Rüde, hellgrau, sanftmütig und beeindruckte durch Ruhe, Gelassenheit und Adel. Ein Saluki mit Charisma!

Dann lernte ich Frau Dr. Helga Renfordt kennen. Sie war mir sofort sehr sympathisch. Ich konnte auch erfahren, dass sie ihre Salukis nicht nur auf Ausstellungen, Rennen und Coursings einsetzt, sondern ebenso als Therapiehunde bei Kindern mit gestörtem Sozialverhalten. Das fand ich besonders interessant, da ich mich mit diesem Thema auch beruflich beschäftigt hatte. Auch sah ich das Zuchtziel "Schönheit und Leistung" in dieser Zuchtstätte im besonderen Maße erfüllt.

Als die rot-grizzle Hündin Ch. Eljana al-safi von dem Importrüden Ch. Shabgard az Piran belegt wurde und die sechs Welpen fünf Wochen alt waren, fuhr ich mit dem Zug nach Potsdam. Eine fröhliche Hundeschar begrüßte mich freundlich in "Renfordts guter Stube".
Zur Begrüßung rief Frau Dr. Renfordt alle Hunde beim Namen und stellte sie mir einzeln vor. Zu jedem Hund wusste sie eine kleine Geschichte zu erzählen. Salukis überall! Diba, eine der ältesten Hündinnen, durfte etwas abseits vom Rudel in einem Extra-Zimmer liegen.

Auf den ersten Blick war zu erkennen, dass in diesem Haus mehr Hunde als Menschen lebten und infolgedessen die Hunde sich mit den Menschen arrangierten. Das geschah beiderseits liebevoll und recht dezent. Auch bemerkte ich sofort, dass alte Hunde geschätzt und besonders geliebt wurden. Ja, hier wollte ich einen Hund kaufen!

Eljanas "siebter Sinn" musste ihr in dem Moment, als ich das Haus betrat, die Absicht meines Kommens verraten haben; denn sie zeigte ihre Zuneigung sofort, indem sie mich mit beiden Pfoten umarmte. Ich hatte den Eindruck, dass die Hunde mich in die "Al-Safi-Familie" aufnahmen. Doch wie war es mit den Menschen in diesem Haus?

Durch präzise, oft hintergründig verfängliche Fragen wurde ich als eventuelle al-safi-Hunde-Besitzerin auf "Herz und Nieren" geprüft! War ich es überhaupt wert, einen al-safi-Hund aus dieser Zucht mit dem berühmten Mumtachir-ar-rih-Blut zu besitzen? Diese Frage stand immer und überall im Raum. Es wurden mir mit geschultem Blick knifflige Fragen gestellt, um damit meine Hunde-Vergangenheit zu durchleuchten. Ja, ich konnte und wollte über meine Windhunde viel erzählen ...

Nach zwei Tagen war die Prüfung bestanden und ich bekam einen Hund aus dem G-Wurf zugesagt!

Ein paar Wochen später kam der große Tag und wir holten unser neues Familienmitglied ab. War das eine Freude!

Bis heute habe ich nicht bereut, dass ich mir einen Saluki aus dem al-safi Zwinger gekauft habe; denn es zeichnet die beiden Züchter aus, dass ihr Interesse an den Hunden nach dem Verkauf nicht erlischt. Sie sind immer ansprechbar und stehen dem Hundehalter mit Rat und Tat zur Seite. Sie beide sind mir liebe Freunde geworden. Dafür möchte ich den Züchtern und den wunderbaren Menschen, Frau Dr. Helga Renfordt und Herrn Walter Brandt, danken.


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