Meine Windhunde ... und ich

Mein Freund Shari

Mein kleiner Freund erhielt zu Ehren des Schauspielers "Omar Sharif" den Namen "Sharif". "Shari" war also eine Abkürzung, die sich später so ergab. Für "Shari" war es von Anfang an klar, dass er mein Hund war und das zeigte er auch den anderen Familienmitgliedern sehr deutlich.

Unser Sloughi nahm dreizehn Jahre lang uneingeschränkt an unserem Familienleben teil. Mit uns lustwandelte er im Park von Versailles, badete im Atlantik-Wasser und lernte das "Bergsteigen" ...


Wollte Shari bei seinen Menschen etwas durchsetzen, so verstand er es vorzüglich, seinen Willen zu erreichen und war unerbittlich. Wenn bspw. der letzte Abendspaziergang anstand, setzte sich Shari einfach in voller Größe vor das Bild des Fernsehapparats. Wurde dieser Hinweis von uns nicht sofort verstanden, versuchte uns Shari mit seinen durchdringenden Blicken zu hypnotisieren und unsere Ruhe war dann spätestens vorbei. Er war eine Hundepersönlichkeit, die sich selbständig und souverän in unsere Familie einfügte und darin bewegte. Dabei kannte er seinen Rangordnungsplatz innerhalb der Familie. Ich stand nach seiner Meinung an der Spitze der Familienhierarchie. Mir wollte er gefallen und deshalb half er auch ab und zu bei der Hausarbeit ...


Auffallend war, dass Shari für Tod und Unglück einen gewissen "siebten Sinn" hatte. Er spürte vorher ein Erdbeben, das im Köln-Bonner-Raum mit einer überraschenden Heftigkeit statt fand. Auch eine Woche bevor mein Vater starb, zerriss er nachts Zeitungen und heulte unentwegt wie ein Wolf. Noch eine Woche nach dem Tod meines Vaters, konnte ich an ihm ein verändertes Verhalten feststellen. Das war direkt unheimlich.


Mit Shari wuchsen unsere beiden Söhne heran. Er war ihnen stets ein liebevoller, aber auch wachsamer Babysitter (siehe Kind und Hund).



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