Meine Windhunde ... und ich

Der Whippet-Zwinger „vom Salhof Reida“

Im Zwinger „vom Salhof Reida“ züchteten Hartmut und Helene Drake von 1967 bis 1974 Whippets.

Durch Zufall lernte Herr Drake den holländischen Whippet- und Greyhound-Züchter, Herrn Sweelsen (Senior), kennen und war von dessen Kenntnis sowie Zuchtanlage beeindruckt. 1970 übernahm er mehrere Hunde aus diesem Zwinger.

Der Whippet-Zwinger „vom Salhof Reida“ konnte relativ schnell Erfolge verzeichnen, da in ihm erfolgreiche Whippets, die aus unterschiedlichen Blutlinien kamen, eingesetzt wurden. Diese Whippets verwirklichten in "Schönheit und Leistung" das angestrebte Zuchtziel.

Doch leider gaben Herr und Frau Drake 1974 aus beruflichen Gründen ihre züchterischen Tätigkeiten auf.

Die Zuchtstätte "von Salhof Reida" ermöglichte mir 1971 den Einstieg in eine Freizeitbeschäftigung, der ich heute noch gerne nachgehe; denn sie verkauften mir zu dem Zeitpunkt den Whippet-Welpen "Enno von Salhof Reida". Ich habe die Züchter, Herrn und Frau Drake, in guter Erinnerung. Sie waren passioniert im Rennsport sowie im Ausstellungswesen tätig und sorgten für die ihnen anvertrauten Hunde verantwortungsvoll.

Aus meinen Unterlagen geht jedoch hervor, dass ich bereits 1969 mit Herrn Drake Kontakt aufnahm, um mich zu dieser Zeit bereits über sein züchterisches Vorhaben für die nächsten Jahre zu informieren. Herr Drake schrieb mir freundlich zurück und teilte mir sein Zuchtprogramm mit, auch dass er eine belegte Whippethündin aus Holland von dem Züchter Sweelsen (Zwinger: Felicity's Home) übernommen hatte. Mit dieser Hündin sollte dem Zwinger "vom Salhof Reida" aus einer alten deutschen (vom Schlesierland) sowie holländischen Rennlinie (Us Honk und Felicity's Home) "Rennblut" zugeführt werden. Die legendäre Whippethündin "Carmencita of Felicity's Home", mit der Herr Sweelsen enorme Siege verzeichnete (Holl. RS 65, DerbySg 65, LRS Hamburg 70), kam 1969 belegt nach Deutschland in den Zwinger "von Salhof Reida". Ebenso wechselten zwei weitere Whippets aus Holland ihren Wohnort an den Rhein. Das waren Xatros, ein Sohn aus "Carmencita of Felicity's Home" nach "Aguas v. Benfica" und Ucky, eine Tochter aus "Diana v. Us Honk" nach "Kidney of Felicity's Home". Beide Hunde hatten ein enormes genetisches Leistungspotential anzubieten.

Ich muss zugeben, dass mir damals die Farbe meines Whippets recht wichtig erschien. Deshalb konnte Herr Drake erst 1971 mit der Farbe aufwarten, die ich mir vorstellte. Auf einer Werbung für Strümpfe hatte ich meinen Traum-Whippet entdeckt, der beige war sowie eine schwarze Maske mit viel Pigment um die Augen herum vorwies. Diese Werbung schickte ich ihm kurzerhand per Post, wo drauf er mir erstaunlicherweise immer noch freundlich antwortete: " Für Ihre Wünsche habe ich vollstes Verständnis, auch ich habe meine Idealvorstellungen eines Whippets ..."

Nachdem ich 1971 meine Berufsausbildung abgeschlossen hatte, war es dann endlich so weit und ich fuhr an den Rhein, um mir die Welpen anzusehen. Eine fröhliche Hundeschar gegrüßte mich bellend schon am Eingangstor. Der Züchter hatte eine beeindruckende Zwinger-Anlage, an die ich mich gut erinnern kann. Die Whippets waren in neuen Hundehäusern untergebracht, wobei jedes Häuschen geheizt und sauber sowie gemütlich eingerichtet war. Die Hunde lagen auf erhöhten Holzböden, deshalb erklärte mir Herr Drake: "Whippets sind empfindlich gegen Bodenkälte." Damit hatte er recht, wie ich später selbst feststellen konnte .

Dann zeigte er mir zuerst den D-Wurf. Ich sollte nach seiner Empfehlung einen rehbraunen Welpen daraus nehmen. Doch dann entdeckte ich den E-Wurf, in dem alle Hunde die gleiche Farbe hatten – beige mit kräftig schwarzer Maske. Genau so sollte mein Whippet aussehen. Das war sie, meine Traumfarbe! Doch es brauchte noch einige Überredungskunst, bis Herr Drake bereit war, mir endlich aus diesem "Rennwurf" einen Welpen zuzusagen. Doch ich ließ nicht locker und hatte Glück: Ich durfte zwischen den zwei Rüden Elko und Enno wählen. Ich nahm den Whippet, der eine kleine Eins als weißen Brustflecken hatte – das war mein Ricky, Enno von Salhof Reida. Ich sah es als gutes Omen an; denn er war die Nummer Eins!

Frau Drake züchtete damals Chihuahuas, eine Hunderasse, die ich vor 32 Jahren in diesem Zwinger kennen lernte. Sehe ich heute ein solches Hündchen, denke ich an Frau Drakes Chihuahuas zurück, die so klein waren, dass man zweimal hingucken musste. Anscheinend sind die Eindrücke, die man in der Jugendzeit tätigt, am einprägsamsten.


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